Im Ayurveda ist Balance der unterschiedlichen Energien in jeder Lebenslage von großer Bedeutung. Bei unserer Ernährung ist es auch das ausgewogene Verhältnis zwischen
Säure und Basen, das uns gesund erhält.
Wie schon beschrieben, ist es wichtig, zu beachten, welche Nahrung für uns passend ist, unserem Dosha entspricht. Zusätzlich
sollten wir darauf achten, uns im richtigen Verhältnis von Säure und Basen zu ernähren und richtig – vor allem ausreichend – zu trinken, dann fühlen wir uns fit und gesund und unser Körper funktioniert
optimal.
Leider achten die meisten Ernährungs- bzw. Diätratgeber nur auf Kalorienanzahl, Eiweiß, Fett und Kohlehydrate und lassen dabei völlig außeracht, woher
die Kalorien, das Eiweiß usw. stammen – das Säure-Basen-Verhältnis kommt meist gar nicht zur Sprache. Es ist jedoch entscheidend für unsere Gesundheit!
Übersäuerung
ist ein Hauptgrund für viele Beschwerden, besonders für chronische Erkrankungen wie z.B. Allergien, Migräne, Verstopfung, Rheuma u. ä.. Es sind die sog. Zivilisationskrankheiten, die von Übersäuerung verursacht werden und bei
denen die Schulmedizin nur die Symptome (meist die Schmerzen) behandelt, nicht aber die Ursachen. Neben dem Säure-Basen-Haushalt spielen vier weitere Bereiche in unserem Körper eine wichtige Rolle: Wasserhaushalt, Mineralstoffhaushalt, Lymphsystem
und Haut. Und alle werden von zu viel Säure negativ beeinflusst!
Aber wir können täglich selbst etwas dagegen tun! Jede Nahrungs- und Getränkeaufnahme bestimmt unsere
Säure-Basen-Balance und ist eine gesunde Chance.
70 – 80 % unserer Nahrung sollte basisch verstoffwechselt werden!
Leider ist es in unserer gewohnten „normalen“ Ernährung meist umgekehrt und der Basenanteil in unserer Ernährung beträgt oft sogar weniger als 20 %.
Ganz generell kann man sagen, dass Nahrungsmittel tierischen Ursprungs, Weißmehlprodukte, Genussmittel wie Kaffee, Schwarztee und Alkohol sowie Zucker in jeder Form im Körper sauer verstoffwechselt werden. Basisch essen bedeutet im Grunde
vegane Ernährung mit einem hohen Gemüseanteil, Salat, (auch bitteren) Kräutern und wenig Vollkorngetreide sowie vollreifen Früchten und Beeren.
Zu den Säurebildern
zählen auch so gut wie alle Fertigprodukte, Dosen- und Mikrowellennahrung sowie sog. Fast Food und alle Formen von Limonade. Wer auf Milchprodukte nicht verzichten will, sollte zu Joghurt, Buttermilch, Kefir sowie Sahne und Butter sowie (rohe) Vollmilch
greifen, sie sind nur schwach säurebildend. Käse ist stark säurebildend! Statt mit Essig marinieren Sie besser mit Zitrone oder „Kanne Brottrunk“. Viele gute Tipps sowie eine Säure-Basen-Aufstellung finden Sie unter: http://www.zentrum-der-gesundheit.de/saure-und-basische-lebensmittel.html
Ausreichend Wasser trinken – ohne Kohlensäure!
Wir benötigen 2 – 3 Liter reines Wasser
um alle unsere Zellen gut zu versorgen und sicher zu stellen, dass sowohl deren Abfall entsorgt wird und auch genug Nährstoffe zu ihnen gelangen können. Wenn der Durst kommt, ist es schon fast zu spät, dann leidet der Körper bereits unter
Wassermangel. 6 bis 8 Gläser täglich sollten es auf jeden Fall sein – stellen Sie sich immer Wasser bereit, besonders vormittags, wenn der Körper auf Ausscheidung eingestellt ist.
Im Winter tut heißes Ingwerwasser (Wasser mit einer Scheibe Ingwer kochen) gut und hilft gegen kalte Hände und Füße, auch im Sommer sollten unsere Getränke lauwarm sein. Eiswürfel schaden dem Magen und der Verdauung.
Wenn Sie mehr Abwechslung möchten, trinken Sie verschiedene Kräutertees (ohne rote Früchte), aber wechseln Sie die Sorten und süßen Sie nur sehr wenig oder besser gar nicht. Keinen Süßstoff verwenden!
Sauer macht dick und diätresistent
Oft ist auch Übergewicht vor allem eine Folge von Übersäuerung, besonders
das gefährliche Bauchfett ist hier betroffen. Wenn der Körper jedoch wieder ausreichend Mineralien zur Verfügung hat und so die Säure im Körper weniger wird, kann er das schützende Fett los lassen und das Abnehmen geht voran.
Viele Diäten fördern jedoch die Übersäuerung und führen so zu gravierenden Folgeschäden. Meist sind sie sehr einseitig und in der Praxis nur kurz durchzuhalten. Wir sollten jedoch nicht wochenweise auf Diät leben, sondern
unsere Ernährung sehr langfristig umstellen – dann ist Übergewicht bald kein Thema mehr.
Eine häufige Frage: Sind Sojaprodukte empfehlenswert?
Tofu und (hochwertige) Sojasauce sind nur leicht säurebildend, Sojasprossen (meist Sprossen aus Mungbohnen) sind wie alle Sprossen basenbildend. Stark verarbeitete Sojaprodukte wie Fleischersatz
oder Sojamilch sind säurebildend und stehen im Verdacht, allergieauslösend zu sein. Außerdem sind alle Sojaprodukte außer Tofu stark purinhaltig und daher bei Gelenk- bzw. Gichtbeschwerden zu vermeiden.
Wie stelle ich fest, ob ich übersäuert bin?
Um schnell einen Hinweis darauf zu bekommen, ob Sie übersäuert
sind, beantworten Sie bitte folgende Fragen – schon ein „JA“ deutet auf Übersäuerung. (Genauere Aussagen lassen sich anhand von Säuremessungen des Harns treffen.)
- Leide ich unter chronischen Krankheiten wie Migräne, Allergien, Rheuma, Arthrose, Osteoporose?
- Ist meine Verdauung träge oder leide ich unter Sodbrennen?
- Sind meine Haare nicht mehr dicht und gesund und meine Nägel weich?
- Habe ich Probleme mit meiner Haut (Pickel, Ausschlag, Leberflecken)?
- Leide ich unter
der Cellulite (ev. obwohl ich schlank bin)?
- Riechen meine Körperausdünstungen (besonders der Füße) unangenehm?
- Ist meine Monatsblutung sehr stark
und schmerzhaft?
Entsäuern durch Bewegung, Schwitzen, Baden und richtiges Atmen – und: Entspannen!
Nicht nur die Ernährung macht sauer! Auch unser Lebensstil, der wenig Bewegung, kaum Schwitzen aufgrund körperlicher Betätigung, aber jede Menge Stress und Sorgen bzw. Ärger
bedeutet, übersäuert unseren Körper. Bewegen Sie sich täglich mind. ein halbe Stunde, entspannt spazieren gehen in frischer Luft, kombiniert mit tiefen Atemzügen reicht völlig. Sport, der zu Muskelkater führt, übersäuert
noch mehr und stresst wieder.
Unterschätzen Sie nicht die Macht der Gedanken – wir sind nicht nur, was wir essen, sondern auch was
wir denken. Ärger und Sorgen machen ebenfalls „sauer“, sogar noch mehr als die eine oder andere Speise. Versuchen Sie mit Entspannungstechniken gelassener zu werden und achten Sie auf ausreichend Schlaf.
Wenn Sie das Thema weiter interessiert empfehle ich folgende Bücher:
BodyReset
von Jacky Gehring – sehr informativ und gut umsetzbar!
Die pH-Formel für das Säure-Basen-Gleichgewicht von Robert O. Young; theoretisch fundiert und eine Menge
guter Rezepte – vor allem zur Gewichtsreduktion
Jungbrunnen Entsäuerung von Kurt Tepperwein – kurz, bündig und überzeugend;
Gesund durch Entschlackung von Peter Jentschura – für alle, die es ganz genau wissen wollen – sehr informativ und umfassend;
China
Study von T.Collin Campbell, umfassendes und wissenschaftlich fundiertes Werk zum Thema vegane Ernährung (ein Kochbuch dazu gibt es ab Herbst 2013)
Individuell entsäuern
mit der Typenlehre des Ayurveda von Ralf Moll
http://www.verlag-jentschura.de/de/downloads
Empfehlenswerte Kochbücher zum Thema Basisch kochen:
Heilsames
Basenfasten, Basenfasten Das große Kochbuch, Basisch essen leicht gemacht und 300 Fragen zur Säure-Basen-Balance, alle 4 von Sabine Wacker
Basisches
Kochvergnügen von Beate Pesch
Selbstverständlich sind auch alle Kochbücher, die sich mit Rohkost oder vegetarischer/veganer
Küche befassen, sehr gut geeignet. Beachten Sie nur, dass die meisten Fleischersatzprodukte, z. B. aus Weizen, sehr künstlich und meist säurebildend sind. Nur Tofu ist lediglich leicht säurebildend, achten Sie auf Bioqualität.